Das Kloster liegt auf 1147 Meter über dem Meeresspiegel inmitten duftender Tannenwälder des Berges Rila im südwestlichen Bulgarien, 120 km südlich von Sofia. Das Rila-Kloster ist eines der Wahrzeichen Bulgariens und ein beliebtes touristisches Ausflugsziel sowie das wichtigste, größte und berühmteste Kloster im Land.
Allgemein Über Das Kloster
Es wurde im 10. Jahrhundert vom Einsiedler Ivan Rilski und seine Schülern gegründet. Ivan Rilski selbst wurde später als Heiliger von der bulgarischen orthodoxen Kirche heiliggesprochen. Während der osmanischen Herrschaft (1371-1878) wurde das Rila-Kloster zu einer der wichtigsten Säulen des bulgarischen Nationalbewusstseins und fungierte als einzige funktionierende gesamtbulgarische Institution.
Das Kloster ist ein Komplex mit einer Gesamtfläche von 8800 Quadratmetern, ist durch einzigartige Architektur auszeichnet und wirkt wie eine mittelalterliche Festung. Pilger und Touristen, die durch eines der beiden Eisentore das Innere betreten, werden durch seine Architektur überwältigt: Bögen und Kolonnaden, überdachte Holztreppen und geschnitzte Balkone, hinter denen sich rund 300 Räume verbergen.
Das Kloster besteht aus fünf Kuppeln mit drei Altarnischen und zwei Seitenkapellen. Eines der wertvollsten Dinge im Inneren ist die Ikonostase mit seiner unglaublichen Holzschnitzerei. Die Wandmalereien wurden im Jahr 1846 abgeschlossen und sind das Werk von vielen Meistern, der berühmteste von ihnen war Sachari Sograf. Die Kirche hat zudem eine große Anzahl von wertvollen Ikonen, die aus dem 14. und 19. Jahrhundert datieren. Das Kloster beinhaltet eine eigene Bibliothek und ein Museum. Das älteste Gebäude des Klosters ist der 1335 erbaute Hrelyo-Turm. Er war ursprünglich die Festung des Klosters und diente den Mönchen in unruhigen Zeiten als Zuflucht.
Über einen ausgeschilderten Pfad zur Einsiedelei (ca. 4km vom Kloster entfernt), die der heilige Ivan Rilksi zu seinem Unterschlupf wählte, gelangt man zu der Kirche „Himmelfahrt des Hl. Ivan Rilski“, die 1920 renoviert wurde. Durch einen engen Spalt zwischen Felsen und Kirche erreicht man die Höhle, laut einer Legende kommen nur die durch den Spalt, die ehrliche und gute Menschen sind.
Im Jahr 1778 brannte das Kloster und es wurde in 1784 von Master Alexi wiederaufgebaut. Ein großer Teil des Klosters brannte wieder 1833 und wurde auch dieses Mal von Alexi neuaufgebaut. Der Wiederaufbau war nur durch Spenden und Unterstützung aus der Bevölkerung möglich .
UNESCO Welterbe
Die internationale Anerkennung des historischen, kulturellen und künstlerischen Wertes des Rila-Klosters war die Eintragung im Jahr 1983 als Weltkulturerbe. Das Kloster ist eines der ältesten und wertvollsten Werke der bulgarischen Kultur und ein Museum über die bulgarische Geschichte, Kultur und Kunst. Seit 1983 gehört es zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Tipp
Das Rila-Kloster ist ein funktionierendes Mönchskloster. Vor beiden Klostereingängen gibt es Auto- und Busparkplätze. Das Kloster bietet Übernachtungsmöglichkeiten. In der Klosterbibliothek und in den kleinen Läden im Hrelyo-Turm sowie im Umkreis des Klosters werden Ikonen, Alben, Postkarten, Souvenirs sowie traditionelle bulgarische Handwerkserzeugnisse verkauft.
Hinter dem Kloster befindet sich eine kleine Bäckerei, probiert dort unbedingt das Büffeljoghurt und die Mekiza (eine Art Schmalznudel mit Puderzucker).